Die Kurzbibelschule (KBS) und Kurzbibelseminare (KBSe) des süddt. Verbandes
1. Leitsätze
- Die Frohe Botschaft, das Evangelium vom Reich Gottes, soll im Mittelpunkt der KBS stehen (Mt 24,14; Apg 28,31; Da 2,44).
- Die Verkündigung sollte anwendungsrelevant sein und von daher für die Teilnehmer so verständlich, lebensnah und existenziell wie nur möglich dargestellt werden, damit jeder Einzelne auf dieser Basis Entscheidungen treffen und Frucht bringen kann (Mt 13,23; Neh 8,8.12).
- Die Vermeidung jeglicher theologischer, philosophischer, politischer oder sonstiger Spekulationen (Kol 2,8–9; Jer 23,28) ist uns wichtig.
- Die ,sola scriptura’ (1Ko 4,6; Offb 22,18; Mt 15,1–9) gilt.
- Es gilt die ,tota scriptura’ (Apg 20,26–27; Mk 12,24).
- Gründlichkeit und Genauigkeitim Bibelstudium sollen in den KBS am Modell gelernt werden (Apg 18,25–26; Gal 3,16; vgl. auch Evangelisation, S. 66).
- Ein Ziel der KBS ist es,voneinander zu lernen und das Gesagte kritisch zu prüfen. Die Gesprächsleiter müssen immer bereit sein, ihre Aussagen anhand des Wortes Gottes hinterfragen zu lassen (Apg 17,11; Eph 4,11–15; Gal 2,1–2).
- Das Bibelstudium ergebnisoffen zu halten, frei von Tradition und Dogmatik (Jo 16,12–13; Mt 15,9), ist eine Voraussetzung in der KBS.
- Angemessenheit. Die Bibel beinhaltet einfache Themen (‚Milch’) für den beginnenden Glauben, aber auch ‚feste Speise’. Diese soll systematisch je nach Themenwahl und nach den jeweiligen Teilnehmern betrachtet werden (Hbr 5,13–14; Lk 12,42; 1 Ko 3,2–3).
- Eine an der Urgemeinde orientierte (zeitlich) frühere Taufpraxis (Apg 2,37–41; 10,1–48; 8,29–38; 16,23–24) soll möglich sein.
- Integration der Neugetauften oder Interessierten in die Ortsgemeinde (Apg 2,47; Jo 17,20–21; 1 Tim 3,15) soll frühzeitig erfolgen.
- Die Verkündigung des Evangeliums und der Verkündigungsstil in der KBS sind nicht auf eine Person begrenzt, sondern basieren auf den hier beschriebenen biblisch begründeten Grundprinzipien. Alle zertifizierten Mitarbeiter verpflichten sich, diese Prinzipien bestmöglich anzuwenden.
- Ein dreizehnter Leitsatz, den wir gerade biblisch untersuchen und untereinander diskutieren lautet: Die Sehnsüchte der Menschen wahrnehmen und das Evangelium als die Erfüllung der Sehnsüchte verkündigen. Gott hat jedem Menschen tiefe Wahrnehmungen, Bedürfnisse und Sehnsüchte ins Herz gelegt, wie z. B. die Ewigkeit (Pre 3,1) , Sensorium für Gottheit (Röm 1,20) das Werk des Gesetzes (Röm 2,14-15), Sehnsucht für die Befreiung aus der Vergänglichkeit und Tod hin zur Sohnschaft (Röm 8,20-23; 1Kor 15,35-53) und wahrscheinlich auch Sehnsucht nach Vollkommenheit (1Kor 13,10; Röm 8,21.23). Die Welt versucht diese Sehnsüchte mit trügerischen Mitteln zu befriedigen (Jer 2,13), dabei können diese nur durch das Evangelium befriedigt werden (Jes 55,1ff; Joh 4,10).